Der Neufundländer

Gliederung:

  1. Die schönste Legende über unsere Neufundländer
  2. Passt ein Neufundländer zu mir?
  3. Der Standard des Neufundländers

1. „Die schönste Legende über unsere Neufundländer“

Die Beothuk- Indianer von der Insel Neufundland liebten schon vor vielen hundert Jahren diese ähnliche Hunderasse und somit entstand die Legende.

Dort, wo sich die Wellen des Ozeans an der Felsenküste in brodelndem Schaum brechen, wurde eine Legende geboren. Diese Geschichte erzählt, dass, als Gott sich anschickte, sein Werk zu betrachten, er plötzlich auf einer sturmgepeitschten Insel ein kleines Volk von Fischern erblickte.

Diese einfachen Menschen kämpften tapfer gegen die unwirtliche Natur,  wurden aber vom Eis des Winters und den gefährlichen Stürmen an den Küsten zuweilen besiegt. Immer und immer wieder forderte das Meer Menschenleben als Opfer. Trotzdem blieben sie auf dieser Insel mit einer Hartnäckigkeit verwurzelt, die nur ihrem Mut gleich kam.

Gott sah es, hatte Mitleid und überlegte, wie er das Leiden dieser Fischer erleichtern könnte. Er suchte unter allen seinen Geschöpfen nach einem, das ihnen dienen könnte, aber er fand keines.

Also beschloss er, ein Neues zu erschaffen.

Zunächst wählte er den Körper eines Bären. Sein mächtiger Knochenbau eignete sich für die harten Anstrengungen besonders, sein dichtes Fell würde es auch ermöglichen, der bitteren Kälte zu widerstehen. Dann überlegte er, die harten Konturen des Bären durch die geschmeidigeren des Seehundes aufzulockern, damit das Tier auch schwimmen und schnell durch die Wellen gleiten könnte. Als er seinen Blick auf das Meer richtete, traf er auf die Delphine, die den Schiffen schnell und neugierig folgten. Ihre kleinen fröhlichen Augen enthüllten ihre heitere Seele. Die Delphine liebten den Menschen so sehr , das sie ihm auch das Leben retteten. Sie durfte Gott bei der Erschaffung des neuen Geschöpfes nicht vergessen.

Er formte und formte und siehe, dank wunderbarer Schöpferkraft entstand ein prächtiges Tier mit leuchtendem Fell, kraftvoll und zudem sanft. Dieses Wesen mußte aber auch unter allen Bedingungen Treue zeigen, nahe beim  Menschen leben und bereit sein, sein Leben für ihn zu opfern. Deshalb legte Gott ihm das Herz eines Hundes in die Brust und das Wunder war vollbracht!

Seit jenen Tagen lebte zu Seiten der Menschen des Meeres ein mutiger, starker und treuer Begleiter,  der Neufundländer.

Für uns ist es eine Verpflichtung, dieses Naturwunder zu erhalten und sorgsam mit dem Können unserer Vorfahren umzugehen. Max Hartenstein, ein Plauener Gardinenfabrikant, war es, der den 1. Neufundländer auf den europäischen  Kontinent holte und mit dem Zwingernamen Plavia züchtete. Später übernahmen Dr. Regina und Eberhard Guth ihm zu Ehren den ZWINGERNAMEN PLAVIA (alter slawische Name für PLAUEN).

Heute lebt der Neufundländer auch unter uns und mit uns.Wir wollen mit unserem Verein dafür eintreten, dass dieses Wunder weitere Jahrhunderte überdauert und der Neufundländer als treuer, kraftvoller, sanfter und gesunder Gefährte den Menschen erhalten bleibt.

 

2. Passt ein Neufundländer zu mir?

Der Neufundländer hat einen sehr ruhigen und ausgeglichenen Charakter. Er eignet sich vor allem als Familienhund, da größere Hunde in der Regel sehr geduldig mit Kindern und anderen Haustieren sind. Sie besitzen eine relativ hohe Reizschwelle und es macht ihnen nicht so viel aus , auch einmal etwas zu grob getätschelt oder an den Ohren gezogen zu werden. Unsere Neufundländer sind treue und ergebene Beschützer ihrer Familie und möchten somit immer bei ihrem Rudel sein.

Weder zu Menschen noch zu  seinen Artgenossen verhält er sich aggressiv. Trotz seines eher ruhigen und besonnenen Wesens ist er ein talentierter Wachhund , der aber auch teilweise sehr eigensinnig sein kann. Mit seinem massigen Körper ist er keineswegs lethargisch, sondern ist von seinem Wesen her sehr bewegungsfreudig. Bei Wind und Wetter liebt er ausgedehnte Spaziergänge. Dafür muß täglich Zeit eingeplant sein. Der Neufundländer wurde als Arbeitshund mit einer ausgeprägten Liebe zum Wasser gezüchtet und sollte daher regelmäßig die Gelegenheit zum Schwimmen bekommen. Wer sich einen Neufundländer anschaffen möchte, sollte zudem bedenken, dass das Fell besonders sorgfältig gepflegt werden muss.

Dieser sehr intelligente Hund sollte vom Welpenalter an konsequent, aber dennoch liebevoll erzogen werden. Für aggressive Menschen ist der Neufundländer völlig ungeeignet. Da er sehr anhänglich ist, möchte er möglichst immer in der Nähe seiner Bezugsperson sein.

Längere Zeit alleine zu sein verkraftet er dagegen nicht sehr gut. Für enge Etagenwohnungen oder gar reine Zwingerhaltung ist er nicht geeignet und er würde sich nicht wohl fühlen. Menschen, die beruflich oder privat sehr eingespannt sind und sehr viel Wert auf Sauberkeit und Ordnung legen, ist von der Haltung unserer geliebten Neufundländer abzuraten. Unsere Neufundländer sind für aktive unternehmungslustige Familien mit eigenem Haus und Garten die ideale Ergänzung auf vier Pfoten.

Nachtrag aus eigenen Erfahrungen sächsischer Neufundländerbesitzer:

Clarence vom Yukon: Als Bürohund oder als Kummerkasten auf vier Pfoten ist er in Pflegeeinrichtungen sehr beliebt.

Black Animals Reymen:  Besucht mit Herrchen und Frauchen Seniorenheime, Kindergärten und Schulen.  Dazu wurde er bereits als Welpe trainiert und darauf vorbereitet. In Verbindung mit einer Lesung des Kinderbuches „Der kleine Buchfink und sein großer Freund“ (Christine Heyne) bringt er viel Freude zu Kindern und Senioren.

Buchfink

 

3. Der Standard des Neufundländers

Beschreibung: (analog VDH- DNK) Der Verband für das Deutsche Hundewesen legt bestimmte Regeln für die Hundezucht fest. Unter anderem sind diese betreffend des Aussehens, Gewicht und Fell definiert.

FCI – Standard:  Nr. 50, Gruppe 2, Sektion 2

Der Neufundländer ist massiv und hat einen kräftigen, gut bemuskelten Körper, der Ablauf seiner Bewegungen ist gut koordiniert. Das dichte wasserabweisende Fell mit starker, jedoch weicher Unterwolle, lässt ihn noch massiger erscheinen.

Der Rassestandard der FCI und des DNK erlaubt drei Farbschläge: schwarz, braun und weiß-schwarz. Die Heimatländer England (bis 1949 war Neufundland eine Kolonie Großbritanniens) und Kanada haben jeweils eigene Rassestandards, die teilweise von dem FCI abweichen.

Gewicht:      Rüden :  60 – 70 kg ,  Widerristhöhe :  69 – 74 cm

Hündin:  45 – 55 kg ,  Widerristhöhe :  63 – 69 cm

Lebenserwartung: durchschnittlich  10 Jahre

Besonderheiten:  ruhig , freundlich, wasser- und sehr lernfreudig

Kopf: Schädel breit mit leicht gewölbtem Scheitel und kräftig entwickeltem Hinterhauptbein

Fang: ausgesprochen quadratisch, tief und mäßig kurz, kräftiges Scherengebiss mit 42 Zähnen und mit kurzem feinem Haar bedeckt, ohne Falten, Mundwinkel klar abgezeichnet, aber nicht zu stark ausgeprägt

Augen: verhältnismäßig klein und mäßig tief eingesetzt, sie liegen weit auseinander und es ist keine rote Bindehaut sichtbar, dunkelbraun bei schwarzem und weiß–schwarzem Haarkleid,  hellerer Farbton bei braunem Haarkleid zulässig

Hals: kräftig, muskulös, gut auf den Schultern aufgesetzt, lang genug, um eine würdevolle Haltung des Kopfes  zu erlauben, der Hals sollte keine übertrieben entwickelte Wamme aufweisen.

Brust: breit, geräumig und tief, gut gerundeter Rippenkorb, Rücken breit

Rute: Wenn der Neufundländer schwimmt, wirkt die Rute wie ein Steuerruder, daher ist sie kräftig und breit an ihrem Ansatz. Im Stand hängt sie gerade herab, allenfalls mit einem kleinen Bogen am Ende. Sie reicht bis zum Sprunggelenk oder geringfügig darunter. In der Bewegung oder wenn der Hund erregt ist, wird  sie gerade und waagerecht nach oben getragen.

Pfoten: groß und harmonisch zum Körper passend, gut gerundet, eng  aneinander liegende und kompakte Zehen mit Zwischenzehenhäuten, wenn vorhanden, sollten Wolfskrallen entfernt werden

Haarkleid: Der Neufundländer hat ein wasserundurchlässiges Stockhaar. Das Deckhaar ist mäßig lang und gerade, nicht gelockt. Eine leichte Wellung ist erlaubt. Die Unterwolle ist weich und dicht, dichter im Winter, aber auf der Kruppe und an der Brust immer bis zu einem gewissen Grade vorhanden. Am Kopf, am Fang und an den Ohren ist das Haar kurz und fein. Vorder und Hinterläufe sind befedert. Die Rute ist vollständig von langem, dichtem Haar bedeckt, welches jedoch keine Fahne bilden sollte. Trimmen und Scheren sind nicht zu empfehlen.

Farbe:  schwarz, braun , weiß-schwarz